Samstag, 27. November 2021

Bibelübersetzung : Preisungen in der Korrektur Carl Theils

 Jena, den 28.X.35. 

 Lieber Freund! Dank für Deinen Brief! „Gewichtiges“ habe ich kaum zu sagen, also müsste ich wohl schweigen, dennoch gibt es manches, das mir wichtig ist, und einiges davon, sonderlich was sich auf den I.Psalm bezieht, möchte ich Dich wenigstens wissen lassen. Ich lege die ersten Blätter meiner Notizen deshalb bei. Am meisten zu schaffen macht mir die fast durchgehende Ersetzung des knappen kernhaften „Wohl“ durch das zwei - oder gar dreisilbige „glücklich“ und „glückselig“, das mir nicht nur substanzärmer und deshalb schwächer und blasser, sondern auch neben(?)deutiger erscheint (vielleicht habe (ich?) auch persönlich eine stärkere Abneigung gegen dies Wort). Wenn es aber eingesetzt werden soll, was ich nur mit Bedauern geschehen sähe, dann ist PS.89 S. 147 ? noch eine Stelle stehen geblieben. Wohl dem Volke, die auch beseitigt werden müsste. Überhaupt - Dir darf ich das sagen, und Du wirst es verstehen - hänge ich in der größeren Zahl den Änderungen dennoch den Erstfassungen an - nun in der kleineren scheinen sie mir unzweifelhafte Verbesserungen. Dies nicht nur, weil mir die erste Fassung durch das Lesen Wort um Wort die Vertrautere geworden ist, sondern ebenso sehr darum, weil ich glaube, daß der sprachebildende Genius beim ersten Ansatz mehr ahnend als bewußt in die dunklere Tiefe greift und daher seine Wortwahl schöpft. 135 Einige Beispiele: PS.18 (S. 33?, Z.5 v.u.) „.“ - „hart (1.fassung) „Lassem“ -“stark“ (2.Fassung) wie viel schöner ist da alliterierende „hart“! PS 35 (S.67, Z. 9 v.o.): „ da der stößt“ ist in 2 F. ein Kausalsatz geworden: unvergleichlich viel stärker, aber durch Interpunktion kenntlich zu machen, der aspe?Hauptsatz! PS 49 (S.98, Z.8 v.u.) „zermorschen“ - „...“ dies sicher nur eine Kleinigkeit, aber dennoch nicht bedeutungslos: es gibt hier aben keine Kleinigkeiten! Ps. 68 (S. 128, Z.5 v.o.) „schwingst“ - „sprengst“, 1. F. weit bildhafter, michelangelesk. Ps.72 (S.139, Z.8 v.o) „aufschluchzt“ - „klagt“: wie viel mehr gibt die 1.F. die .menschliche Situation! Ps. 74 (S.145,Z.4 v.u.) „schändlich Volk - schmähe“ (1.F) „ - lästere“ (2.F.) das einsilbige „schmähe“ ist (nicht nur der vokalisch verstärkten Assonanz wegen mächtiger als das zweisilbige „lästere“. Ps. 89 (S.174/6) „Luftraum - „Äther“ S. 176 ist die Form „schwor“ stehen geblieben, während Ps. 95 S. 187 und ebenso Ps. 132, die Form „schwur“ haben. die gleiche Form Ps. 24 „der zum Truge nicht schwur (herrlich, das dreifache u!) ist jetzt perfektisch geworden. Ps. 109 (S.215 Z. 3 v.o.) „Ich aber bin nur Gebet“ möchte ich das „nur“ keinesfalls missen: hier ist Kühnheit des Dolmetschens geboten! Ps. 137 (S. 258, Z. 4 v.o.) „Vergewaltigte“: darin liegt ge- 136 rade die Größe des Ausdrucks, daß hier Zukunft als bereits geschehen vorweggenommen wird! PS 144 (S.267, Z. 12 v.o.) „unter mich streckt“ (1.F) „mir unterwirft“ (2.F) (dies ein besonders ... Beispiel). Ebenso die Ersetzung der Vulgarismen „zerschmeißen“ „schmieren auf“ durch blassere „Übertünchung“ Und so noch viele Stellen in denen ich ..der 1.F. den Vorzug gäbe. Vom Sprachlichen her - *wie es mit dem Philologischen stünde, müßte ich von Fall zu Fall fragen. Wie gesagt, ich möchte Kolon um Kolon mit dir rechten. Ein paar Stellen aber zeigen, daß Du Dich für eine andere Lesart oder Interpretation entschlossen hast: Ps. 65 Anfang: „Dir ist tiefstille Preisung“ („tiefstille“ ist doch sonst üblicher Euphemisms für Tod). Einschneidende Änderung, die völlig neuen Sinnzusammenhang ergibt, aber Ps. 90 „oder eine Wache in der Nacht“. Ists hier nur vertraute Gewöhnung, die uns die „Nachtwache“ so teuer macht? Ist der Gewinn des Parallelgliedes so groß, daß er die Beziehung dieses Kolons zum folgenden Abschnitt erzwingt? Es gibt doch offenbar, wie auch deine 1.F. beweist, Lesarten, die die Nachtwache als Parallelglied zum gestrigen Tage ziehen. (Ganz abgesehen davon, daß doch schließlich auch Kinder am Tage erzeugt werden. Also will mir hier die Herbeiholung der Parallele zum Schlaf nicht so bedeutsam erscheinen, vor allem nicht so monumental wie die Verbindung dieses Kolons mit dem vorhergehenden.) 137 Eine Änderung, die mir persönlich fast schmerzlich ist, ist der Schluß von Ps.91 „auf meine Freiheit lasse ich ihn sehen“ Es ist dieser Schluß mir in der 1.F. eine Verheißung, genau wie der Schluß von Pf.50, und dieser Verheißungscharakter geht durch das hinzugefügte „auf“ völlig verloren: es ist eine bloße Aussage, allenfalls eine unverbindliche Zusage, eine Aussage ohne jedes Obligo Gottes geworden. „Auf meine Freiheit lasse ich ihn sehen ?“ - aber ob ich sie ihm auch zuteil werden lasse, daß er selber sie sieht und erfährt, steht noch dahin, während die Verheißung aber das genaue Gegenteil ist: aus der Freiheit Gottes gegebenes Obligo, das einzulösen er gewillt ist. (Du weißt, wie ich diese Stelle liebe, und warum). Die entscheidende Stelle ist aber Ps. 125: „Die abbiegen aber, ihre Krümmnisse läßt Er sie gehen“. Hier am allerwenigstens möchte ich die 1.F. preisgeben, denn diese Stelle bedeutet mir den Durchbruch einer ganz neuen, bisher unerhörten Gotteserkenntnis (weit mehr als bloß einer neuen „theologischen“ Erkenntnis), einzig und allein vergleichbar der Gotteserkenntnis der berühmten Amosstelle (9,7; vgl Königtum Gottes S.73) und dieser ungeheure Durchbruch wird durch die ganz substanzlose 2.F bis auf die letzte Spur ausgelöscht. Oh Freund, diese Stelle darf nicht abgeändert werden, wenn auch irgend eine besser beglaubigte Subalternlesart dies nahe legen sollte. Es gibt kein aktuelleres Wort im ganzen Psalter! Keines, das mich mehr, bis ins innerste Herz getroffen hätte: 138 ich kann Dir nun diese meine unmittelbarste Erfahrung zur Rechtfertigung anführen, da mir die Erkenntnis des Textes (?) versagt ist, und möchte mit leidenschaftlicher Inbrunst mit Dir darum kämpfen, um Dich zu überzeugen: hier, wenn sonst irgendwo, geht es um die Rettung oder Wiedergewinnung des echten Wortes! Lass mich bald wissen, wie Du Dich entschieden hast! Es gäbe noch Hunderte von Stellen, um die ich Dich fragen müsste, aber keine liegt mir so am Herzen wie diese eine und einzige. Damit Du den Brief morgen früh hast, muß ich jetzt abbrechen, wäre nicht der letzte Sonnabend und Sonntag ganz mit Proben und Konzert ausgefüllt gewesen, hätte ich wenigstens das doppelte bis dreifache noch zu Papier bringen können - so nimm * *Vorlieb mit diesen Wenigen! Dein C

Trogen, Kanton Appenzell Ausserrhoden, Schweiz


 

Bibelübertragungen Teil einsoderdrei









 

Chaim Müntz

 



Brief Müntz z.Zt Tallin, d. 20.X.37 Narvamaantee 62 Pension Christiansen (Diktiert) 

 Sehr verehrter und lieber Martin Buber, Carl Theil wird Ihnen diese Zeilen eines doch nicht endgültig Verschollenen übermitteln und Ihnen einiges über unseren äusseren Schicksale berichten. Über die inneren etwas auszusagen, ist schwierig, wohl auch in diesem Augenblick zu schwer. Jedenfalls bedeutet der Abschied zugleich Rückkehr - nur die Formen dieser Rückkehr sind jetzt zu finden. Vertrauensvoll wende ich mich dabei an Sie, Fingerzeig und Rat erbittend. Gewiss will meine rein wissenschaftliche Linie noch weiterführen. So habe ich natürlich auch stark an die Universität Jerusalem gedacht, nur dass ich im Moment Gründe habe, die Häufung der dort schon vorhandenen mathematischen Kräfte, einerlei welchen Ranges, nicht noch vermehren zu wollen. Die rein materielle Existenz werde ich also wohl zunächst gezwungen sein, Anfang andere Wege zu suchen. Nach vielen Überlegungen scheint mir der folgende Weg schon jetzt denkbar: Ich habe acht Jahre hindurch mein Hochschulamt rein wissenschaftlich ausgeübt; neben den Obliegenheiten des theoretischen Lehrstuhls habe ich, sozusagen inoffiziell, noch eine mathematische Disziplin bearbeitet, deren szientistische Tiefe an sich wenig relevant sein mag, deren reale Tragweite mir aber wesentlich erschien: die soziale Versicherung. Es wäre nun mein grosser Wunsch, innerhalb der werdenden nationalen Ämter auch ein Departement für soziale Versicherung errichtet zu sehen, an dem ich angesichts meiner ganzen Vergangenheit und meiner wissenschaftlichen Erfahrung irgendwie leitend mitarbeiten könnte. Ich würde zusammen mit einem guten Praktiker (gerade an solchen fehlt es nicht) und den nötigen technischen Hilfskräften ein derartiges Amt nicht nur mit Freuden aufbauen, sondern es überdies wohl zu einem wichtigen Faktor unseres sozialen  Lebens - auch in der Diaspora - gestalten können. Zumindest die gesamte theoretische Vorbereitungsarbeit für ein künftig doch unumgängliches Departement könnte u. möchte ich ausführen. Meine eigenen theoretischen Neugestaltungen auf dem genannten .....(Klecks) immer noch in den empirischen Anfängen steckende Gebiete, denen nach meinem Ermessen eine recht gewichtige praktische Bedeutung innewohnt, würde ich auf diese Weise als besondere Zugabe unserem zukünftigem Sozialministerium ebenfalls vorlegen können, gleichzeitig aber auch dem Finanzministerium, dessen Interesse an jenen Neuerungen, wie ich glaube, sogar noch grösser sein müsste: die letzteren haben nämlich auch allgemeinere wirtschaftliche und selbst privatwirtschaftliche Verwendung, nur würde ich sie äußerst ungerne in die Kanäle privater Versicherungsgesellschaften geleitet sehen. Es ist mir völlig klar, dass derartige Andeutungen, ohne jeden Beleg, an und für sich sehr? befremdend wirken. Ich äussere sie auch nur Ihnen gegenüber, voller Vertrauen darauf, dass Sie das ganze Gewicht Ihrer Kenntnis um mich dazu nehmen, um jenen abgerissenen Andeutungen wenigstens einen Teil ihres wirklichen Ernstes zu verleihen. Ich war nun die vielen Jahre hindurch, Sie wissen es, durch derart harten Zwang von der westlichen Aussenwelt abgeschnitten, dass ich im Moment nicht einmal weiss, wie weit die von mir hier angerührte Frage der Ämterbildung als spruchreif angesehen wird. Ich glaube nicht dass ich überhaupt zu spät komme; selbst in den organisiertesten modernen Staatsgebilden arbeiten die fraglichen Departements noch ziemlich aufs Geradewohl, so zweifle ich nicht, auch in unserem Falle nur Nutzen zu bringen. Vielleicht wird an den zuständigen Stellen eher die Neigung vorherrschen, die Frage nach der Errichtung des sozialen Departements als vorzeitig anzusehen. Für diesen Fall würde ich Sie bitten, mir dazu zu verhelfen, mit den betreffenden Instanzen Rücksprache nehmen zu können, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Ich bin bei mir selber sicher, dass ein solcher Effekt erzielt werden kann, ebenso dass es der allgemeinen Sache zulieb erzielt werden soll. Es wird mir eine ganz besondere Freude sein, die ersten Schritte in dieser Richtung gerade unter ihrem gütigen Beistand auszuführen. Nie verschüttet gewesene Zusammenhänge werden so nun wieder lebendig und mir ist im vielen, wie einem Schwimmer zumute, der nach sehr großer Anstrengung sich unvermutet wieder auf frühen heimatlichem Gestade sieht------- Ich habe während der Jahre drüben nicht einmal für die uns stets erfreuende Zusendung Ihrer Schriften richtig danken können, Sie kennen gewiss die allgemeinen Gründe, die eine Ausnahme nicht zuliessen: siebenjähriges Schweigen war nicht nur den Pythagoräern Pflicht - gelegentlich erfuhren wir in den Sommerpausen durch Schmalenbach und Carl Theil einiges über Ihr Schaffen und Ergehen und freuten uns ob der kontinuierlichen Fülle der Entwicklung. Seien Sie uns Beide, ebenso wie die lieben Ihrigen nach so vielen Jahren auf das Herzlichste von Haus zu Haus gegrüßt. Es verlangt uns sehr danach, auch Persönliches von Ihnen zu hören.  Mit Wehmut denken wir jetzt daran, dass Heppenheim, dass der vertraute Garten nunmehr bald ihres Kostbarsten beraubt werden sollen... aber was ist das, gegen die soviel größere Linie der Zukunft gehalten. Wir sind von der tiefen Wendung auch in Ihrem Leben sehr ergriffen. Stets die Ihren Hermann u. Magda Müntz




weiteres unter:

Mittwoch, 21. Juli 2021

Das Reichweinproblem in SIEGEN

 



Vor einigen Wochen bekam ich einen Brief eines emeritus der Universität  Siegen.


Die Universität Siegen, und die Anschriften Ihrer Professoren  sind an der Adolf-Reichwein Straße affiliiert

wie es dem vorbeigehenden Betrachter, der ein Vorbeigehender bleiben wird, affilliert wie an Botschaften,

in der flimmernden Leere erscheint.


Es wäre durchaus interessant sich zu fragen, warum an der Adolf -Reichwein Straße sich niemand für den vergessenen Pädagogen Carl Theil interessiert, noch wissen will

warum es ein Schweigen in der Vergangenheit gab und in der Gegenwart gibt.


Schweigen ist, so scheint es, NICHTwissen

und Schweigen ist wie bei dem Schüler, der eine Antwort nicht weiß, Versagen.

Schweigen liegt nicht an dem, was nicht gefragt wurde.


Das Schweigen des Fragenden ist in dem Bildungsbegriff - kein Thema.

Ausgrenzung aber in meinem.


Denn einer der HAUPTeinwände gegen alles was ich vorbringe, an Dokumenten und Fragmenten zu Carl Theil, oder Gertrude Simmel, zu Abs Joosten oder gar der Kinderdorfgründung der Elisabeth Rotten in TROGEN

zu Moritz Löwi oder Richard Hönigswald

Ist

daß es nur Dokumente sind, die ich vorbringe.

Die Existenz dieses Blogs ist bereits ein Widerspruch gegen die Existenz der Dokumente.

Wenn der Haupteinwand  doch eigentlich der ist, daß diese Dokumente TEIL der BILDUNGsgesellschaft sein sollten

der Straßenschildercommunity, aber nicht einer einzelnen Person.Zumindest die akademischen Professoren, die Studenten des Wolfgang Ritzel waren, sollten die Referenzen verstehen, die Leser meines Vaters politische Aufklärung aus der Lektüre ziehen.


Hier gibt es keine Message. keine Aussage. Keine SINNEINBAHNSTRASSE. 

That does lack some logic.Je pourrais le dire encore plus...merdique?..je peux essayer?

I don't exist. Mein Publikum sind Ausländer, Behinderte und die mich verstehen, müssen einen Sinn für Verschrobenes haben oder ein Gespür für Sinnexplosionen. wie sie dem Nazideutschland vielleicht angemessen sind, aber bitte nicht der BRD 2.Null.



Doch es geht genau um die Frage an mich, Nataly Ritzel, warum wurde das (whatever) - eine mögliche  Begegnung mit Carl Theil oder Elisabeth Rotten - nicht erzählt?


Und warum wird sie von mir erzählt, die doch nach dem Dafürhalten der Siegen oder anderer Professoren nur eine Geisteskranke ist

Wo es doch wichtig wäre, um einen Kollgenen von Adolf Reichwein -

der Thürnigeer Volkshochschulen zu lesen, man die  Wirtschaftspädagogik des WR kennen müsste....


Aber was wichtig ist, kann auch schwierig delikat sein

und in meinem fall besonders, denn ich muß Leuten, die ich als kleines KInd gekannt haben, die mir  als Professoren Respekt einflößend und als Studentin ablehnend, erschienen, von Dokumenten erzählen, die sie nicht kennen,

muß von Dingen erzählen,d ei verschwiegen wurden.

Muß sie vorsichtig dahin führen, daß sie einsehen und zugeben, daß sie Dinge nicht verstanden haben und nicht verstehen  wollten. Thats difficult. Ich muß nur meine Mutter ansehen,

die gerade mit Mühe, aber kratziger Begeisterung mir meinen Text korrigiert.

Und weil sie das noch tut, ist er nicht korrigiert. Auf Grammatikfehler hin untersucht. ich bitte Sie das zu verstehen.


Schwierig, sagte ich, denn da ist eine der Assistentinnen, die bei der Frage nach Martin Buber leise zusammenzuckte.

Falsche Beschreibung, es ist bereits indelikat

Und sie sagte darauf hin etwas, daßes mit ihrer Eigenschaft als Frau zusammenhinge, die Männer vielleicht...unter sich...besprochen haben würden...


Klippen der Wissenschaftsgeschichte

die sich an Riffs von Misogynie bricht

Klippen des gebastelten unakademischen Diffusen dem die Nichtakademische Vulgarität  auf dem Fuße folgt


Was ist diffus?

Scans?

Dei sind gefakt? Briefe - die es nicht geben darf

weil eine Publikation von Wolfgang Ritzel dies nicht hergeben. Aber das Buch ist auch schlecht geschrieben.

In meinem lesen ergibt sich aber ein anderer Sinn

war  das schizophrene double- bind nicht an eine Doppelkodierung von Sinn gebunden

Eine Überproduktion von Sinn

kann ich nicht fruchtbar machen, um den Abgrund des Dritten Reiches sichtbar zu machen, neu ausloten




Das ist widerliches Geschreibsel. Was, übersetzt, bei mir so ankommt: Nada. Votze Dich machen wir fertig. 

Aber mein Deutsch war eh nie so gut, nicht. Asylantendeutsch als Deutsche. Was fürn bastard muß frau sein.


Denn es geht um Bildung. Für ERZIEHUNGSWissenschaftler.

Es trifft vielleicht ein Konzept von Bildung auf ein anderes

Für mich geht e s hier um Bildung - der Bildungsprozess ist übergreifender

dahin orientieren

wo sich SINN, den „wir“ in den sechziger Jahren nicht gesehen haben

sich mit SCHULD vermischt. Einer SCHULD, die sich aus einer nicht zu bewältigenden Vergangenheit herleitet.... 


Was hat das mit Bildung zu tun.

BTB Randomhouse oder Rowhlt würde das nicht so sehen

Allerdings sind für jemanden wie mich randomhouse oder Rowohlt oder Suhrkamp so fremde Begriffe als wären sie CocaCola oder Weltraumschiffahrt.

I will never get there.


Doch mein Gegenüber, mein Feind im Fichteschen Sinn versteht BILDUNG als humanistische Nacherzählung. Geschichte à

la Goethe,  um dann zu sagen GEHT heute nicht mehr …die junge Leute langweilen sich zu Tode, aber aber FUCk aber 

Das Anschreiben mit einem Wust aus Nicht gelesen haben und nichtgelesenhaben wollenden

„Ich überfliege Ihren Blog Mische Halbverstandenes unter mögliches zusammen,  Drohe und Bitte DOKTORARBEITEN um dann zu sagen, das ist nicht deutsch....unterstelle

sage Ihnen. wie Sie das darzustellen  haben


Sie als Enkelin

Sie als Enkelin und ICH wäre der ideale Schwiegersohn gewesen heisst

Sie erzählen die Geschichte Ihres Großvaters wie Ich die meines Vaters.

PUNKT.


Daß ein Mann mir sagt, wie ich als Enkelin seinen Vater zu beschreiben habe,

birgt einen Moment der Komik - wäre da nicht das man’splaining

und die intrusive Art des  IchsagIhnenmal wie ICH als Mann die Sache sehe


Wie ich als Enkelin meinen Großvater zu beschreiben, damit ein anderer in Deutschland seinen Vater versteht, geht nur, durch

die Darstellung des Gleichen.

So mein dummer Kurzschluß.

 

Für eine Moment dachte ich, den Gleichstellungsbeauftragten  für Sexismus oder die Diskriminierungsbeauftragte, die es auch in Siegen geben muß, zu kontaktieren.

Würde es sich nicht um einen sehr alten Mann handeln - 

die Frauen in meiner Verwandtschaft - soweit sie noch mit mir reden (können)  wissen von nix, konnten auch keine Auskunft geben, weil wie eine meiner Tanten dann doch rausrückte, daß sie mit Akademikern (und daß sagte sie auch zögernd, wohl wissend, daß sie sich wieder einer Herablassung aussetzen könnte, sich einer Anzüglichkeit mehr angreifbar machen würd)....e....missing link:

sagte also langsam, daß sie sich nicht richtig erinnern könnte.


Sich nicht richtig erinnern zu können, ist genau der Punkt, an dem Geschichten erzählen heikel wird.


Sie meinen vielleicht, daß sei offenkundig. nein, den Geschichten erzählen kann auch beim Fragenden ein abgleiten hervorrufen die Story die Situation des Bildungsnormierten: "ich erzähl dir hier wie die Sache und die Sache mit dem Dritten Reich aussieht" entgleiten kann.


Das Reichweinproblem.

Erwachsenenbildung..

oder einfach Bildung da, wie sie sonst nichtso is’.



Und ich weiß von meinem Großvater, daß er sich über mich und meine Provokationen gerne amüsierte. 

Ich stürme gerne Katheder

besetzte renderpulte crasche weihevolle Festveranstaltungen mit der dämlichen Frage: Was ist Wissen?


ich finde heute noch, man müßte das häufiger tun. 

Stattdessen hat sich WR über meine Vervielfätigungspressen lustig gemacht. In gewisser Wesie verfüge ich immernoch um Copyshopbücher.

Sie gehörbn zu den schönsten in meiner Bibliothek.

Sie sind notgeboren. Pfft.


Auch die Leute meiner Familie, die Schwierigkeiten haben ,daß was ich erzähle, von Carl Theil bis Maria Callas ernstzunehmen

können mir nur widerstrebend einen Sinngehlat zusprechen.

Die Schizophrenie des Dritten Reiches bekämpft man sicherlich besser in person.



BILDUNG und Schuld. Killing old men


Die Vermutung liegt ja nahe, daß widerständige Bildung - immer die der anderen ist

nicht die unsere.

Leider sind solche Themen in Siegen nur Teil des „Diskurs“ wenn sie publikationsmächtig sind

Außenseitergeschichten sind NICHT teil des Leistungsorientierten Diskurses



Geschichten vermitteln sich nicht da

wo es das deutsche Bildungsbürgertum nicht sieht

und noch nicht einmal in dem Moment

wo sich die Farge stellt warum sie nicht früher sahen...





Soll ich die Bäume vor meinem Haus abhacken oder soll ich warten bis sie brennen?




Mittwoch, 3. März 2021

Gertrud Simmel, Carl Theil und Martin Buber



 






Mit freundlichen Dank an die Unterstützung  durch die Georg Simmel Gesellschaft
und besonders an Davide Ruggieri

Dienstag, 9. Februar 2021

Hermann Glockner an Wolfgang Ritzel

Maschinengeschrieben

Braunschweig, den 26.9.1966


Lieber Freund Ritzel!

Herzlichen Dank für die zehn Sonderdrucke Ihrer großen Einleitungsabhandlung in meiner Festschrift. Ich kann sie wirklich sehr gut gebrauchen. Auch für das Lessingbuch habe ich herzlich zu danken, das mir vorderhand einmal in Ihrem Auftrag vom Verleger zuging. Ich lese es jetzt, streiche an und mache Notizen, betrachte es also kurz gesagt als mein Eigentum. Aber wenn ich dann später das mir zustehende Besprechungsexemplar bekomme, werde ich mir erlauben, Ihnen dieses frische Exemplar wieder zurückzugeben. Denn ich weiß ja aus eigener Erfahrung, daß die Freiexemplare eigentlich niemals ausreichen.


Der Herausgeber des Erasmus fragte neulich bei mir an, ob ich ein in der Schweiz  erschienenes neues Werk über die Analogia entis für ihn besprechen wolle. Ich lehnte natürlich ab, schrieb aber gleichzeitig, daß ich Ihren Lessing besprechen würde, falls er damit einverstanden sei. Eventuell bekomme ich also von dieser Seite schon in nächster Zeit ein Besprechungsstück.


Viel habe ich von Ihrem Lessing noch nicht gelesen. Erst gestern oder vielmehr vorgestern gingen Revision, Inhaltsverzeichnis und Register meines dritten Bandes an Bouvier ab. Das war eine heillose Arbeit; denn am 26., also heute, sollte die Revision nach dem Plan der Druckerei abgeliefert sein; eine Terminarbeit also. Auch lese ich Ihren Lessing ganz langsam in den frühen Morgenstunden und da stehe ich nun eben erst auf Seite 40. Immerhin entdeckte ich bereits mehrere Stellen, in denen schon das Dialektikproblem spukt/ anklingt. Es ist klar, daß dieses Kapitel im Mittelpunkt meiner Besprechung stehen wird.


Es ist mir übrigens die Lektüre des ersten Kapitels „Kritische Nachrichten“ nicht ganz leicht gefallen,w eil die stoffliche Mannigfaltigkeit so außerordentlich groß ist. Alle Augenblicke wird auf eine neue Rezension Lessings angespielt und es ist doch alles so interessant, daß ich Ihr Buch am liebsten nacharbeiten würde. Aber das ist mir garnicht möglich; denn die umfangreichste Lessingausgabe, die ich besitze, ist die siebenbändige von Witkowski, die für Ihr Buch natürlich bei weitem nicht ausreicht. Im Seminar haben wir den großen Lessing, d.h. wir hatten ihn. Ich halte es für möglich, daß ihn Frau Ströker „abgestoßen“ hat. Die große Stuttagrter Hölderlinausgabe jedenfalls hat sie sofort entfernt.


Nun werden Sie gewiß noch einiges über die Festschrift hören. Nun, ich habe Ihre Genese meiner Philosophie inzwischen noch einmal, und zwar genau gelesen. Dabei ergab sich, daß Sie (natürlich ohne es zu wollen) auch einen hübschen Beitrag zur Geschichtsphilosophie geliefert haben. Wenn wir eine Abhandlung über die Entwicklung von Platon oder Aristoteles oder Leibniz schreiben, so unterlaufen uns unter allen Umständen ähnliche Konstruktionen, wie sie sich auch in Ihrer Abhandlung finden, nur daß eben in diesem Falle das „Objekt“ der Genese noch am Leben ist und also sagen kann, wenn etwas nicht stimmt. Einige Male habe ich wirklich herzlich lachen müssen, so einleuchtend und sicher tragen Sie Ihre Hypothese vor, die gleichwohl falsch ist. So z.B. Seite 9 oben Zeile 3 das Wort „daraufhin“. Sie glauben, einen Grund gefunden zu haben, warum ich nicht mehr theoretisch-atheoretisch sage, sondern rational-irrational. Dieser Grund ist aber völlig unzutreffend. Das Aesthetische ist sowohl irrational wie theoretisch.  Dass es keine theoretische Position gibt, die durchaus und nur rational wäre, das wußte ich von vornherein. Die terminologische Änderung hatte nur den einzigen Grund, daß ich das Wort theoretisch jetzt immer seiner griechischen Bedeutung entsprechend gebrauche. Theoria heißt die Betrachtung. Betrachtend verhält  sich aber  nicht nur der rationale Denker, sondern auch der irrationale Künstler (und der uneigennützig Liebende). Das Wort theoretisch bedeutet den Unterschied zu praktisch und auch weiterhin zu poetisch. In dem Augenblick, in welchem ich die drei aristotelischen Begriffe theoretisch-praktisch, poetisch gebrauchte, konnte ich die ohnehin schlampige (gang und gäbe) Gleichsetzung von theoretisch und rational nicht mehr gebrauchen. Ich nenne sie schlampig, weil alle, die sie anwenden, das Wort theoretisch bald im Unterschied zu praktisch und bald im Unterschied zu atheoretisch (im Sinne von rational) gebrauchen.

Eine andere Stelle, wo Sie konstruieren, ist Seite 25. Sie betrachten hier die Meditationen in dem Abenteuer-Buch als „Kapitel“ und meinen, das zweite Kapitel setze das erste voraus. Das ist so wenig der Fall, daß ich jetzt im zweiten Band von „Gegenständlichkeit und Freiheit“ das einstige erste Stück des Abenteuer-Buchs ganz am Schluß bringe. Beim Ausarbeiten begann ich auch seinerzeit keineswegs mit dem ersten Stück, sondern mit der zweiten Meditation und der Titel des Buches sollte ursprünglich lauten: Die Persönlichkeit des Philosophen. Die erste Meditation stand ganz für sich und trug in der ersten Fassung, die ich noch besitze, den Titel: Vom handelnden Heldengeist und vom ewigen Naturgeschehen. (handschriftlich) So kann man man sich also täuschen! Und so täuschen wir uns alle!

Der Ausdruck „Reflexionsstufen“ übrigens, der Seite 25 vorkommt, kann sich allerdings in meinem Buch nicht finden; er würde der antireflexionsphilosophischen Tendenz des Ganzen geradezu ins Gesicht schlagen.  Als „Reflexionsstufen“ hat später Ralfs in seinen erkenntnistheoretischen Vorlesungen das „rational-irrationale Zusammen“ dargestellt. Es berührte mich seltsam, daß Sie Seite 26 unten behaupten, der Terminus „rational-irrationales Zusammen“ verliere durch das Hinzutreten des Individuellen etwas an Eindeutigkeit. Er verliert vielmehr an seiner für mich peinlichen allzu rationalen Einundandersheit. Auf der gleichen Seite 26 hatte ich oben den Eindruck, als hätten Sie nicht gemerkt, daß die Wendung „dieses Ganze nur für  einen Gott gemacht“ ein Faustzitat ist, und zwar ein Ausspruch des Mephistopheles. Oder täusche ich mich?


Weil ich aber nun einmal beim (aber höchst gutmütig-humoristischen) Kritisieren bin: mit dem Worte „Welt“ gehen Sie von Anfang an ein bisschen freigebig um. Ich gebrauche das Wort Welt fast immer im Sinne von „Welt selbst“ im Unterscheid zu „in der Welt“. Obwohl nun das „Inderweltsein“ nicht transzendiert werden kann, ist und bleibt die Philosophie auf „Welt selbst“ gerichtet. Es ist ein Kardinalproblem, wie es überhaupt möglich ist, „in der Welt“ nach „Welt selbst“ zu fragen. Meine Antwort: indem man nach „Etwas überhaupt“ fragt und frei ein Modell von „Etwas überhaupt“ entwirft.


Aber nun will ich aufhören. Wenn ich das Ganze einmal mit Ihnen zusammen durchblättern könnte, würde ich Ihnen noch mehr Stellen aufzeigen, wo Sie es nicht ganz getroffen haben. Brieflich lässt sich so etwas nicht durchführen. Ich kann IHnne da immer nur wieder meine aufrichtige Hochachtung aussprechen, weil Sie doch meine Philosophie so sehr gut verstanden haben, ohne daß Sie jemals wenigstens ein Semester lang bei mir gewesen sind und gehört haben, wie ich meine Sachen vortrage, Schwierigkeiten aufhelle, Fragen beantworte und immer und immer wieder von dem gerade vorliegenden Einzelproblem aus den Blick aufs Ganze lenke. Manches geht eben nur mündlich und im freien Vortrag – und damit komme ich wieder auf das geschichtsphilosophische Problem zurück. Es ist vollkommen unmöglich, eine zutreffende Entwicklungsgeschichte z.B. von Aristoteles aufzubauen. Wir wissen zu wenig. Die Werke geben nicht alles her. Man müßte ein Jahr lang mit dem Mann philosophiert haben, dann wüßte man mehr. Wahrscheinlich mißverstehen wir sogar die Grundbegriffe. Trotzdem tut Philosophiegeschichte not und sie hat auch einen guten Sinn. Es gibt auch ein fruchtbares Mißverstehen. Und schließlich und letztlich wird jeder doch nur auf seine  persönliche Weise mit dem Welträtsel fertig.


Handschriftlich:

Ach – es ist überhaupt mein Schmerz, daß ich so wenig echte und wirklich begabte Schüler hatte! Rickert war da doch besser dran! Ich hatte immer nur Lehrstuhlkandidaten, die nur geprüft werden wollten. Die Bücher geben nicht alles! Das Zusammenphilosophieren ist viel wert: ein Philosoph wird nur von anderen inspiriert. Meine Bücher hatte Robert Vischer nie verstanden. Menschlich verstand er mich wie kein anderer, auch Rickert nicht!


Grüßen Sie Ihre liebe Frau bitte! Gestern oder vielmehr vorgestern ist das Imprimatur für Bd III mit Register, Inhaltsverzeichnis etc nach Bonn abgegangen, Es war eine schwere Arbeit. Meine Augen werden immer schlechter. 

Ihr Hermann Glockner







Der gesamte Briefwechsel kann auf

https://www.bunkernachtphilosophy.com

eingesehen werden.