Montag, 21. Dezember 2015

Martin Heidegger und das Oberseminar "Zum Wesen der Sprache" SS 1939


Wolfgang Ritzel besuchte vermutlich bereits im WS 1934/35 Vorlesungen Martin Heideggers wiesich aus Hinweisen aus seinem späteren Buch „ Philosophie und Pädagogik im 20.Jahrhundert“ vermuten lässt. Sicher jedoch besucht er -als Postdoc – im Wintersemester 1938/39 Vorlesungen bei Heidegger – worauf sich Bruno Bauch -spöttisch -in seinem Brief vom 18.Februar 1939 bezieht sowie, im Sommer,  das Oberseminar „Über das Wesen der Sprache“, zu dem der Dr.Wolfgang Ritzel das 6.Semesterprotokoll beisteuert.

Noch in den Kriegsjahren  1943/44 versucht er über Prof.Bräker Unterstützung in Sachen Habilitationssorgen Unterstützung zu finden.
In dieser Zeit  (ca März 1943 bis November 1943)– nach ca anderthalb Jahren an der russischen Front im Raum Orel/Tula/ Mtesk – ist der Feldwebel Wolfgang Ritzel in Kornneuburg/Wien an der Donau stationiert und verbringt viele Wochenenden bei der Tochter Carl Theils, Evelyne Souchay, in Hientzig.


Dennoch könnte man sein Verhältnis zu Martin Heidegger als sehr ambivalent bezeichnen:
Frühen Vorbehalten bis zu „KeineZeit“, um Heideggers Aufsätze zu lesen: Widerstand gegen den Druck der Familie, vermutlich  seitens der Großeltern Fath sowie Risse, Otto und Gretel, welche noch nach ihres Mannes Tod mit Heidegger in Verbindung stand (Tagebuch der Mathilde Fath)







Samstag, 22. August 2015

Carl Theil, Beethovenstrasse 9, Jena

Wolfgang Ritzel, Student der Philosophie in Jena, wohnte ab Oktober 1935 im Haus des Reformpädagogen Carl Theil, Beethovenstrasse 9.



Carl Theil, der Lehrer an der Odenwaldschule gewesen war, in der Hellerau Alexander Neil ermöglichte, sein neues Schulmodell umzusetzen, - Carl Theil war 1935 nach der Entfernung aus dem Schuldienst zur Untätigkeit verurteilt und beschäftigte sich, so wie ihn Wolfgang Ritzel in seinen Briefen nach Hause beschreibt, mit Kompositionen.



Carl Theil war mit Albert und Thilde Ritzel befreundet gewesen, zumindest müssen sie befreundete Nachbarn gewesen sein, denn Thilde, die sich nach dem Tod ihres Mannes Frau Professor nennen liess, hatte als junge Frau weniger  soziale Bedenken, denn sie sprang als Amme für Frau Theil ein, so dass sich Wolfgang Ritzel und Eveline Theil als "Milchgeschwister" betrachteten.

Theils Wagen by Wolfgang Ritzel

Eine kleine, aber umfangreiche Darstellung zu Carl Theil hat Dr.Jürgen John in der V&ReLibrary veröffentlicht - und ich erlaube mir, hier darauf zu verweisen.

http://www.vr-elibrary.de/doi/abs/10.13109/9783666301698.771#.VYfpJEt_vYU








Freitag, 5. Juni 2015

Die Privatsammlung von Julius Streicher.



http://www.nuernberg.de/imperia/md/stadtbibliothek/dokumente/suchliste_ort-2013.pdf


http://www.nuernberg.de/internet/stadtbibliothek/sammlungikg.html






https://www.nuernberg.de/imperia/md/stadtbibliothek/dokumente/suchliste_name-14.pdf





Nun scheint mir, dass ein Buch, welches Albert Ritzel seiner Frau Thilde in den 4 kurzen Ehejahren geschenkt hat, keines wäre, das sie freiwillig dem Julius Streicher geschenkt hätte.
Schliesslich wurde dem Hochzeitstag von Albert und Thilde jedes Jahr - selbst 50 Jahre nach seinem Tod -  gebührend gedacht.
Aber das mag ja ein banales, dummes Argument sein.

Samstag, 16. Mai 2015

Moritz Löwi

Moritz Löwi, Breslau Wintersemester 1933/34

Typoskript Wolfgang Ritzel

Aufnahme eines unveröffentlichten Typoskripts .
Wolfgang Ritzel: "JUGEND ZWISCHEN DEN KRIEGEN", Heft 2, S.132

"Den wichtigsten meiner Breslauer Lehrer, zugleich die stärkste Persönlichkeit, der ich unter den Dozenten begegnet bin, nenne ich zuletzt: Den Extraordinarius für Psychologie Moritz Löwi. Als Kriegsteilnehmer und Kriegsversehrter (er humpelte) glaubte er naiv genug, vor den Verfolgungen sicher zu sein, denen seine Rassegenossen ausgesetzt waren. Wirklich konnte er, als ich in Breslau studierte, noch lehren und prüfen, aber seit seinen 1934 erschienen Grundbegriffen der Pädagogik"
nichts mehr publizieren."

S.133 -
"Wie er so war der um ein Jahrzehnt jüngere Wolfgang Cramer Schüler Richard Hönigwalds; 1957 widmete er dem Andenken des Mitschülers seine "Grundlegung einer Theorie des Geistes". Im Vorwort bekennt er, Löwi "den ersten Einblick in das ungeheure Problem der Subjektivität" zu verdanken, und fährt fort: "Er ist heute vollkommen unbekannt. Das gibt es also, dass ein edler, zum Denken hochbetagter Geist, der eine Fülle weitreichender Gedanken hatte, nicht eine Spur des Wirkens hinterlässt". - ich war, als ich Löwi hörte, noch nicht reif genug, die Problematik der Subjektivität zu erfassen. Immerhin kam, was ich von dem Verehrten vernahm und begriff, meinem Kant-Studium zugute, mit dem ich in derselben Zeit begann.
Immer wieder muss ich die wunderbare Kraft es Gedächtnisses bestaunen, und zwar nicht einmal so
sehr der Fülle dessen wegen, was in dieser "ingens aula" aufbewahrt wird, als in der Wahrnehmung der Ordnung, die hier herrscht. Wir erleben in Kinder-und Jugendjahren etwas für unser ganzes Leben Wichtiges, Bedeutsames, ohne seine Wichtigkeit und Bedeutsamkeit auch nur zu ahnen. Aber unser Gedächtnis ist klüger als wir selbst zu dieser Zeit:
Es bewahrt den Eindruck auf und vergegenwärtigt ihn zu späterer Zeit, da uns sein Wert aufgeht. So mein Gedächtnis die Erinnerung an meines Vaters letzten Abschied - mir eine Kostbarkeit und ein Halt im Leben, auf den ich um keinen Preis verzichten möchte. In Löwis Seminar gab jemand etwas ziemlich Albernes über Rousseaus Naturbegriff zum besten, Anlass für den Professor, das Verfehlte dieser Vorstellung aufzuzeigen und einen Exkurs über Natur bei Rousseau anzuschliessen. Ich kannte damals von Rousseau wenig mehr als den Namen und konnte durchaus nicht folgen. Aber ein Vierteljahrhundert später trieb ich Rousseau-Studien und kam auf die Frage von damals zurück, und schlagartig stand es klar vor meinem Geiste: DAS hat der alte Löwi gemeint!"



Siegfried Marck und Wolfgang Ritzel

Zweite überarbeitete Auflage der Dissertation Wolfgang Ritzel






































Die 1937 vorgelegte Dissertation von Wolfgang Ritzel, die - in Absprache mit dem Doktorvater Bruno Bauch - nur teilweise gedruckt wird,  eine Vorsichtmaßnahme, die sich auf das Kapitel, das Hermann Cohen gewidmet ist, bezieht, wird 1952 neu vorgelegt.
Inhaltsverzeichnis
























1952 wird die ursprüngliche Widmung "An meine Eltern Albert und Thilde Ritzel" erweitern um das Vorwort:
Vorwort

Siegfried Marck, 
geboren 9. März 1889 in Breslau, Schlesien; † 16. Februar 1957 in Chicago, Illinois/USA, so steht es zumindest in dem allgemein zugänglichen Wickipedia-Eintrag über ihn,
wurde 1911  "promoviert mit einer Arbeit über das Thema „Erkenntniskritik, Psychologie und Metaphysik nach ihrem inneren Verhältnis in der Ausbildung der platonischen Ideenlehre“. 1917 habilitierte er sich (im Alter von gerade einmal 28 Jahren) mit einer Arbeit über die philosophischen Grundbegriffe bei Immanuel Kant und Georg Wilhelm Friedrich Hegel.
Im selben Jahr – ein Jahr vor Kriegsende – wurde er an die Westfront abkommandiert und erlebte die Schrecken des Ersten Weltkriegs. Die Erlebnisse an der Front machten ihn zum überzeugten Pazifisten und führten zum Eintritt in die SPD.
1922 erhielt er einen Lehrauftrag an der Breslauer Universität für Rechts- und Staatsphilosophie; 1924 folgte die Ernennung zum außerordentlichen Professor für Soziologie und Philosophie. Es war der preußische Kultusminister Adolf Grimme, der ihn 1930 zum Ordinarius und Lehrstuhlnachfolger Richard Hönigswalds machte."

Nun habe ich 2012 einen studentischen Mitarbeiter damit beauftragt, nach der Verbindung zwischen Siegfried Mark und Wolfgang Ritzel zu suchen, denn in den Unterlagen, die mir vorlagen, befanden sich nur einige wenige Hinweise darauf, dass sich Dr.Wolfgang Ritzel in Wilhelmshaven -Rüstersiel, der dortigen neugegründeten Hochschule,  um einen Druckkostenvorschuss für eine Publikation von Dr.Siegfried Mark bemühte, sowie organisatorische Fragen einer Gastvorlesung.
Der Student kam leider mit leeren Händen zurück.

1956 veröffentlicht Dr.Wolfgang Ritzel im philosophischen Literaturanzeiger eine Rezension des Buches von Siegfried  Marck "Grosse Menschen unserer Zeit. Porträts aus drei Kulturkreisen", Westkulturverlag Anton Hain.




Buchbesprechung Phil.Literaturanzeiger IX,2.

https://www.bunkernachtphilosophy.com


Freitag, 27. Februar 2015

Pitti Tondo aus dem Arbeitszimmer Husserl

Im Gespräch mit Thomas Vongehr vom Husserl-Archiv Leuten, beim Herzeigen und Abgleichen der wenigen Dokumente und Photographien von Hermann Ritzel,

war uns beiden die Plastik aufgefallen,
die vielleicht ein Hinweis darauf geben könnte, wo das Bild aufgenommen worden war.

Thomas Vongehr war so liebenswürdig, mir  folgende Erläuterung dazu zu geben:



Wolfgang Ritzel erwähnt römische Photographien, unter denen er sich später einige Bilder nach Jena mitnahm:

Römische Photographien nach Hermann Ritzel, verschollen.





Brief des Wolfgang Ritzel über sein Gespräch mit Bruno Bauch, das leidige politische Problem seiner Doktorarbeit betreffend.







 


Massive Störung

Massive Störung beim Posten der briefe.


Briefe Edmund Husserls in der Abschrift von Carolina Tromp
Edmund Husserl by Carolina Tromp
Brief Bäumker
Kuvert mit den Abschriften
Brief Bäumker
Edmund Husserl by Carolina Tromp
Briefe Edmund Husserls in der Abschrift von Carolina Tromp

Kuvert mit den Abschriften




Briefe Edmund Husserls in der Abschrift von Carolina Tromp
Edmund Husserl by Carolina Tromp
Brief Bäumker
Kuvert mit den Abschriften

Brief des Hermann Ritzel an Albert Ritzel und die Uhr des Erwin Finlay Freundlich

Hermann Ritzel an Albert Ritzel, Privatbesitz

Brief des Hermann Ritzel an seinen Bruder Albert



Weiter Informationen zu Erwin Finale Freundlich, Albert Einstein, dem Einstein-Turm in Potsdam unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Einsteinturm

Albert Ritzel - Darstellung massiv gestört.








Albert Ritzel auf der Doktorfeier des Herbert Freundlich
Albert Ritzel als Student.Privatbesitz.

Albert Ritzel, geb. 1.März 1883 in Wiesbaden, gest. am 29.Juli 1916 bei Septarges.
Studium der Chemie in Leipzig bei Herbert Freundlich und Ostwald.
Vermutlich eine Aufnahme während der Doktorfeier von Herbert Freundlich.

1907 - 1908 Studienaufenthalt in Manchester - Arbeit mit Ernest Rutherford - und Liverpool.




Albert Ritzel, befreundet mit dem Kunstkritiker Hans Rosenhagen  :

Hans Rosenhagen im Kriegstagebuch des Soldaten Albert Ritzel.

Einige Bücher aus dem geistigen "INTERESSENKREIS" von Albert Ritzel:

Klein-Hattingen, Die Geschichte des deutschen Liberalismus.

Widmungsliste des Buches Klein-Hattingen,  Geschichte des Liberalismus.

Novemberausgabe der "HILFE" 1934

handschriftliche Widmung "den lieben Ritzelleuten" von Paul Rohrbach.






Weiterführende Links:


Hans Rosenhagen:


Friedrich Naumann: