Sonntag, 31. März 2019

Siegfreid Fath und Wolfgang Ritzel


Vieles von dem, was ich hier zusammentrage, habe ich in ersten Anhaltspunkten, Hinweisen aus Gesprächen mit meiner Grossmutter. Ihres Zeichens Buchhändlerin, auf einem Schiff von Ägypten nach Malta /  auf dem Weg in die Schweiz zur Welt gekommen.
Ihre Eltern, meine Urgrosseltern, Schweizerin sie, er Kakteenzüchter hatten in Kairo Arbeit gefunden. Inwiefern hier Verbindungen zu anderen Auslandsdeutschen oder Auslandsschweizern bestand, ist mir nicht klar (die Fragen wurden nicht gestellt) - aber ich bin schon früh und gern mit ägyptischen Zigaretten versorgt worden. Meine Grossmutter fand das schick, bzw das einzige rauchbare Zeug.


Meine Grossmutter, Buchhändlerin, Freiburg, Würzburg, Stuttgart, Berlin, Stuttgart, Freiburg, interessierte sich sehr für Wlassow, General Wlassow, sie interessierte sich auch für das Irakabenteur, Rahns Unternehmung mit Grobba -
aber natürlich interessierte sie sich nicht für…beispielsweise Adam von Trott zu Solz und sie interessierte sich auch nicht sehr für Fragen afrikanischer Kolonien, Fresspakete für Indien und oder die Bekennende Kirche oder Kirchenfragen überhaupt – das wäre eher die Angelegenheit der zweiten Frau meines Grossvaters gewesen – und das gehört  nicht hierher.
Die Hobbies / Freizeitbeschäftigung innerhalb eines Familienverbandes sind keine ausreichenden Hinweise auf eine politische Betätigung geschweige denn auf eine irgendwie geartete Verstrickung in das national-sozialistische System der Diktatur
"Sag mir wes Freund du bist und ich sag dir welcher Mensch du bist"
ist nicht unbedingt eine Grundfrage von Historikern noch eine Devise des geschichtlichen Erzählens.

Und hier kommen wir auf das gefährliche Terrain der Geschichtsschreibung:
der Darstellung von Geschichte.
(Hier, in meinem Fall liegt es noch etwas komplizierter, könnte doch manche Darstellung von Geschichte von einen juristischen Kontext haben – oder der einer finanziellen Entschädigung.)
Eine, so finde ich, der in Frage zu stellenden Angewohnheiten von Historikern, die sich an die  Erwartungen des Publikums richten, ist die Darstellung von Quellenmaterial als narrativen Film, der Erzählfluss flüsssig, die Handlung  dramatisch.

Ich dagegen stecke  in Detailfragen fest.
So ist für mich überhaupt nicht ausgemacht, dass die MUNDUS AG eine Schöpfung von Abetz ist.
Das liegt unter anderem an dem Entwurf für die Gründung einer slowakischen Aktiengesellschaft als Tarnorganisation des Auswärtigen Amtes.
Natürlich müsste ich jetzt begründen, warum meiner Meinung nach Papen und nicht Abetz die Idee gehabt haben soll, aus MUNDUS ein slowakisches Unternehmen zu machen
Dabei ist das eine Frage, die sich die Historiker  Lambauer oder Longerich garnicht stellen – warum MUNDUS eine slowakische Tarnorganisations ein soll -gehört irgendwie zu den Absonderlichkeiten der NS - Diktatur.



Nun wissen Sie nicht was Mundus ist
Und Geschichtsschreibung bezieht sich mehr auf Romane und Abliefern
Man könnte here ZEIT Artikel zitieren. Beispielsweise zu Achenbach, Ernst
 Oder andere Artikel zu den wunderbaren Darstellungen des Vergessens.





Damit darf ich auf den FDP-Politiker Achenbach und auf eine innerfamiliäre Diskussion zurückkommen.

Wolfgang Ritzel, Neffe des Siegfried Fath hatte (nach 1965 und in den Jahren, in denen er, Wolfgang Ritzel damit beschäftigt war, mit Erwin Finlay Freundlich Kontakt aufzunehmen - umsonst natürlich - oder unrelevante Bücher über Jean-Jacques Rousseau oder Ephraim Lessing zu schreiben) mehrfach darauf hingewiesen , dass S.O.Fath das Studium der Rechtswissenschaft abgebrochen habe.
Es ging ihm dabei natürlich um die verschleuderten Ressourcen von Zeit und Geld
und – mit einem gewissen schneidenden Sarkasmus -
um die gesellschaftliche Abwägung juristischer Bewältigung des NS-Erbes gegenüber einer rein …journalistischen Tätigkeit.

Dass gerade im Fall Achenbach, der dem ehemaligen Mundus-mitarbeiter S.O.Fath in Paris als Name, Person und Vorgesetzter bekannt oder zumindest geläufig gewesen sein muss
der Sachbearbeiter Siegfreid Otto Fath, der in der MUNDUS Ag - oder Trust Hibbelen (was nicht ganz das gleiche ist, aber dasselbe meint - schliesslich taucht Hibbelen auf der Gehaltsliste der MUNDUS auf)) Kenntnis gehabt haben sollte von den Aufgaben des Herrn Achenbach in Paris oder später -
nicht zu Nachfragen, Recherche und Ermittlung führten, deutet daraufhin, dass innerhalb der Familie Ritzel KEIN Interesse an einer Aufarbeitung bestand.





Montag, 4. März 2019

Geopolitik als Origami

Zwischen den Störungen und den Lücken,
den zerstörten, gekappten Beziehungen,
den falschen Verweisungen -

Sie würden vermutlich sagen, Moritz Löwi ist sei eine falsche Verweisung, so wie Siegfreid Marck -
aber eigentlich ist es eher der Name "Leisegang",  Professor H.Leisegang hat nicht ein einziges Mal
den Namen des Studenten, des Doktoren der Philosophie "Wolfgang Ritzel" erwähnt (und ich muss mit Bedauern sagen, dass ich zwei verdammte Tage damit zugebracht habe, es zu belegen)

und den nichtgenannten, die ich noch nicht einmal aufgeführt habe:
wie Richard Hönigswald
oder
Elisabeth Rotten,


diesen noch nicht herausgearbeiteten Knotenpunkten, an denen sich transzendentale Erziehungswissenschaft mit der Praxis schneidet,
der des Dritten Reiches und der in den Jahren danach -


so gibt es hier, an meinen mir begegnenden Zerstörungen, noch andere Bruchstücke, fast
geographische Frakturen
der Geopolitik -

wie in Herrlingen, zum Beispiel
Zwischen der Mittelstelle für Erwachsenenbildung des Martin Buber
und dem Selbstmord des Erwin Rommel.
Ich wüsste sogar jemanden, der nicht darüber reden will,
genausowenig wie er über den geschassten vertreiben gequälten Gymnasialprofessor Ascher reden will
oder über  Carl Theil....


Sie wissen ja, gut gemachte Bücher verkaufen sich gut, dafür kriegt man einen guten Preis,
Gedanken, die keine Bücher sind, verkaufen nichts und sagen auch nichts aus.



was hat GEOPOLITIK mit dem Département étranger Hachette zu tun, was hat Subhash Chandra Bose mit Pädagogik zu tun und was hat Kulturpolitik mit Semiotik zu tun?


Garnichts, werden Sie sagen...naja. Dann eben garnichts.

Und was fetzt sich Buber mit Cohen, mit Gandhi, mit Montessori...hat alles keine Funktion.
das sind alles Aprés Coup - Geschichten, Ideen, die wir in die 1930er jahre zurückblenden, zurückprojizieren, es hat keine Bedeutung, nicht für mich, nicht für Sie




Massive Störung